
Ausgehen in Krakau: meine Tipps!
Letztens hieß es wieder Rucksack packen, denn es ging auf die nächste kulinarische Reise. Wo ging’s diesmal hin? In den Osten Europas, ins nahe Polen.. genauer gesagt nach KRAKAU!
Sieben Ladys on tour: Das bedeutet viel Freude und Lachen, lange Abende, einige kühle Getränke und eine noch größere Schlemmerei! Hach.. und da es so schön und lecker war, gibt’s hier eine kleine Zusammenfassung der kulinarischen und auch kulturellen Besonderheiten die wir dort entdecken durften.
Krakau ist ein schnuckeliges, romantisches Städtchen in Polen mit wunderschönen Ecken, einem coolen Nachtleben und netten Menschen. Oh! Und nicht zu vergessen, auch für den Gaumen gibt’s hier so einiges! Wir passten einen herrlichen Zeitpunkt ab, denn es war zu der Zeit Nikolaus und der Weihnachtsmarkt lockte mit vielen lokalen Leckereien. Ob süß oder herzhaft, für jeden findet man hier etwas und das fürs kleine Geld!
Ausgehen in Krakau
Am ersten Abend ging es erstmal in die umliegende Gegend unseres Airbnb-Appartements. Wir lebten im Jüdischen Viertel „Kazimierz„, ein sehr hippes, junges und schönes Viertel mit vielen Lokalitäten. Da wir schon den ganzen Tag unterwegs waren und das Flugzeug erst gegen 21 Uhr in Krakau landete waren wir sehr hungrig und eher geschafft. Daher hieß es erstmal etwas zu Essen besorgen und dann gemütlich den Abend mit den lange nicht mehr gesehenen Freundinnen ausklingen lassen.
Wir gingen zum Plac Nowy, ein großer Platz mit einem runden Gebäude in der Mitte, in welchem verschiedenste Fressbuden Platz gefunden haben und die Gaumen der Welt verwöhnen. Es dauerte ein wenig um einen genauen Eindruck zu erhalten. Wir entschieden uns jedoch schnell für das „endzior – Zapiekanki“. Ein kleines Fenster, welches nur einen kleinen Einblick in die Küche gestattete, ein Mann der ab und zu raus blickte und dann wieder im Inneren verschwand. Das einzig Auffällige war die Leuchtschrift und eine kleine überschauliche Speisekarte welche die Menschen anlockte. Es kamen stetig Hungrige zu diesem kleinen Fenster und bestellten. Es schien so als wären diese auch alle Einheimische, daher entschieden wir uns recht schnell für diese Bude. „Muss ja gut sein, wenn die Polen selbst auch nur so dorthin strömen.“ Gemacht getan.. angestellt! Hmm.. die Speisekarte war natürlich auf Polnisch. Etwas schwierig, aber für die unwissenden Touris unter uns gab es wenigstens kleine Abbildungen von Schinken, Mais & Co.
Puh.. somit konnte man also doch ohne große Überraschung bestellen.
Ein Zapiekanka ist ein polnischer Snack, welcher mit dem französischen Sandwich Croque sehr vergleichbar ist. Noch zu Ostblockzeiten wurde dieses Gericht als sozialistisches Fastfood-Angebot für die arbeitende Bevölkerung entwickelt, da sie recht originell und vielseitig sind, dafür aber überhaupt nicht teuer in der Zubereitung. Daher haben sich diese Sandwichbuden auf dem Imbissmarkt stark behaupten können und sind vielerorts aufzufinden. Ein Zapiekanka besteht aus einer halbierten Weißbrotstange, die mit Champions, kleingehackten Zwiebelstückchen und einer Gewürz- und Kräutermischung belegt wird. Zudem kann man sich noch für verschiedenste Toppings wie Schinken, Mais, Spinat oder ähnliches entscheiden. Diese werden dann in einem Ofen gebacken und anschließend bei Bedarf noch mit Saucen wie Ketchup, Mayonnaise oder scharfer Sauce serviert. Ich entschied mich für ein Sandwich mit Schinken und der Dracula Sauce, welche sich als scharfe Tomaten-Knoblauchsauce entpuppte – zur Freude meiner Mädels.^^ Insgesamt habe ich ca. 8,50 Zloty bezahlt, was umgerechnet ca. 2 Euro sind. Absolut nicht teuer, da man mehr als satt wird!
Nach dieser Gaumenfreude waren wir gut gestärkt und bereit für den Abend. Und somit ging’s dann in eine nahegelegene Kneipe namens Alchemia. Dies ist ein Treffpunkt für Jedermann. Ein gemütliches verwinkeltes Lokal mit Raucherraum, an den Wänden entdeckt man überall kleine Kunstwerke zum erwerben und im Keller befindet sich ein kleiner Klub. Es gibt viel Platz für den Plausch nach der Arbeit und ein stetig wechselndes Abendprogramm mit verschiedensten Musik-Genres zum Tanzen oder auch einfach um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. In diesem Sinne…Prost und Gute Nacht!
Am nächsten Tag ging’s nach einem ausgiebigen Frühstück schließlich auf große Entdeckungstour. Auf dem Plan stand etwas Kultur, der Weihnachtsmarkt mit seinen vielen Schlemmereien auf dem Hauptplatz der Altstadt (Polnisch: Rynek Główny) und das Erkunden weiterer Gegenden Krakaus. Zunächst ging es Richtung Marienkirche – eine römisch-katholische Basilika, die aufgrund ihrer Geschichte, Architektur und ihrer Kunstschätze zu den Wahrzeichen der Stadt gehört. Das innere der Kirche ist sehr prunkvoll gestaltet und so findet sich dort auch der größte Altar Europas, welcher als bedeutendstes Kunstwerk dieser Basilika gilt: Der Krakauer Hochaltar von Veit Stoß. Dieser wurde von der Bürgerschaft Krakaus gestiftet und entstand in den Jahren 1477-1489.
Die Marienkirche befindet sich direkt neben dem Weihnachtsmarkt und so hat es sich dann natürlich angeboten das Mittagessen dort einzunehmen. Überall türmten sich Buden mit lokalen Spezialitäten, ob süß oder herzhaft, für jeden gab es hier etwas schmackhaftes abzustauben. Auch Souvenirs aller Art versuchten die Menschenmengen zu locken: von handgearbeiteten bunten Tellern und Schüsseln bis hin zu Krimskrams aus Holz und kuscheligen selbstgestrickten Socken hat Krakau auch eine große Auswahl an Bernstein Schmuck zu bieten – gerade kurz vor Weihnachten ziemlich klasse fanden wir! ;)
So tasty… so polski!
Und somit verbrachten wir den gesamten Nachmittag auf dem riesigen Krakauer Weihnachtsmarkt und probierten uns einmal durch die Buden. Dabei entdeckten wir eine kleine Holzbude die von weitem schon mit ihrem zimtig-zuckrigen Geruch unsere Nasen verwöhnte. Chimney Cake stand auf einem Zettel. Hmm.. was das wohl sein mag?! Voller Neugier betrachtete ich die Vorgehensweise der Bäcker.
Beim Chimney Cake (Polnisch: Kürtőskalács) handelt es sich um eine Art Gebäck aus Transsilvanien. Diese Kuchen werden auch „smoke pipes“ genannt, da sie nach dem Backen einer solchen Pfeife sehr ähnlich sehen. In Polen gilt diese Spezialität als das Symbol transsilvanischer Essens-Kultur und wird häufig für Taufen oder andere Familienfeste zubereitet. Es handelt sich hierbei um einen Hefeteig, welcher auf einen Spieß mit kegelförmigen Ende gewickelt wird. (Dadurch dass der Teig in einem Stück auf diesen Spieß gewickelt wird ist der Verzehr später auch sehr einfach, da man bloß an dem einen Ende ziehen muss und der Teig sich quasi abdrehen lässt; somit ist dieses Gebäck ideal für unterwegs mit Freunden zu genießen.) Der Teig wird anschließend in Zucker gewälzt und auf offener Feuerstelle gebacken. Dabei werden die Spieße ab und zu gedreht. Durch die Hitze karamellisiert der Zucker und gibt dem Teig eine knusprig süße Oberfläche. Sobald der Teig gold-braun gebacken ist sind die kleinen Küchlein dann auch verzehrbereit. Nun kann man noch ein weiteres Topping aussuchen. Traditionell wälzt man die Chimney Cakes zum Schluss in gemahlene Wallnussstückchen, jedoch konnte man sich hier auch noch zwischen Vanille, Zimt, Kakao und Kokos entscheiden. Ich hatte eine Zimtkreation und sie war suuuper mega lecker! Für 10 Zloty, sprich knapp 2,50 Euro kann man auch hier beim Preis nichts sagen. Also wenn ihr mal in Polen sein solltet, sucht einen Chimney Cake / Kürtőskalács Laden auf – es lohnt sich!
Nachdem wir ausgiebig den Weihnachtsmarkt und die umliegenden kleinen Lädchen durchstöberten ging’s dann weiter ins Stadtinnere. Viele verwinkelte Gassen durch die wir zogen und kleine Geschäfte und Lokale die in der Dunkelheit aufblitzten und für einen kleinen Besuch einluden. Nur nicht zu vergessen.. im Dezember ist es auch in Polen sehr kühl. Es lag etwas Schnee und die Energie ging nach einem solch langen Tag schon schnell mal verloren, daher hieß es erst einmal das warme zu Hause aufsuchen bevor die Tour weitergehen sollte. Die kurze Pause wurde dann auch für ein kleines Wodkatasting genutzt um nicht nur die lokalen Speisen zu probieren. Wodka ist in Polen sehr groß geschrieben. Es gibt eine Vielfalt an Wodkas die hier an jeder Ecke erworben werden können – an Variationen mangelt es auf jeden Fall nicht. Aber nicht nur Wodka gibt es hier in Hülle und Fülle. An fast jeder Straße sind kleine oder größere Schilder mit „Alkohole“ zu finden – kleine Spirituosen Läden, welche wie unten auf dem Foto schon zeigen: hier gibt es alles was dein Spirituosenherz begehrt. Ich glaube so viele verschiedene Wodka Arten habe ich selten irgendwo bestaunen können. Entschieden haben wir uns für einen Chłopska Pędzona – Pomaranczowo Orzechowa. Dieser Wodka hat eine Note von Orange und Haselnuss – eine süße Variante mit mildem Abgang, welcher sehr gut als Dessertgetränk serviert werden kann.
It’s Burger-Time!
Nach der kurzen Verschnaufpause war es jedoch dann auch wieder Zeit einen Happen zu sich zu nehmen und was würde sich da besseres anbieten als den bestbesagtesten Burgerladen Krakaus mal abzuchecken? Hm, da wüsste ich sonst auch keinen besseren Vorschlag zu machen. ;)
Es ging also ab zu Moaburger in der Nähe der Altstadt. Ein Freund meinte vor der Reise zu mir: „Wenn du in Krakau bist musst du unbedingt zu Moaburger! Das ist der beste Laden in der ganzen Stadt!“ Ja und somit machten wir uns auf. Dort angekommen, sah man auch schon eine große Schlange vor der Theke. Ein stylischer Laden mit wenig Schnick-Schnack, dafür aber super leckere Burger, ob mit Lamm-, Hühnchen-, Rindfleisch Patties oder als vegetarische Variation – alle haben sich super lecker angehört. Aber zu diesem Laden in einem gesonderten Beitrag mehr. ;)
Das war unsere kleine Reise: schmackhaft und auch manchmal feuchtfröhlich. In Krakau kann man sehr viel Spaß haben, vor allem abends in den vielen kleinen Bars und Kneipen, in denen man auch so manch nettes Gespräch mit Einheimischen halten kann. Zudem haben wir ein paar neue Leckereien entdeckt an die wir uns gerne zurückerinnern.
Das ist für mich das Schönste am Reisen: Man lernt nicht nur neue Länder und deren Kultur kennen, sondern auch der Geschmack dieser Kultur ist erfahrbar. Jede Kultur hat ihre eigenen Zubereitungsarten und Bräuche für Gewürze oder bestimmte Lebensmittel die sie verwenden und somit kann man auf jeder Reise neue Erfahrungen machen und neue Inspirationen mit nach Hause nehmen.