
Ein Tag auf dem Street Food Festival in Köln
Am Wochenende war wieder großes Schlemmen angesagt: Es wurde zum Bloggerrundgang auf dem Street Food Festival in Köln eingeladen!
Street Food Festivals sind momentan total angesagt und in aller Munde, etwas was ich bis vor ein paar Monaten nur vereinzelt mit Städten wie Berlin und Hamburg in Verbindung setzte, erobert mittlerweile großflächig Deutschlands Städte. In Köln fand das Street Food Festival mittlerweile zum dritten Mal im „Jack in the Box“ in Köln-Ehrenfeld statt. Das Ganze wurde bisher sogar so gut angenommen, dass es nun monatlich angeboten wird. Aber auch wenn man es mal nicht nach Köln schafft, so gibt es auch in den nahe liegenden Städten wie Düsseldorf oder Duisburg die Möglichkeit an einem Wochenende viele kulinarische Spezialitäten auf einem der weiteren Street Food Festivals zu ergattern.
An diesem Wochenende gab es wiedermal viel Neues zu entdecken. Unter den 38 Ständen konnte man neben internationalen Spezialitäten aus beispielsweise Malaysia, Korea, Jamaika oder Mexiko auch lokale Leckerbissen wie schwäbische Spätzle oder Törtchen finden und probieren. Auch ein Craftbeer-Stand war anzutreffen.
Als Erstes ging’s bei unserer Tour zu J.Kinski. Hier wurden leckere Sandwiches frisch zubereitet – an diesem Tag mit geräuchertem und im sous vide gegarten Bio-Rinderfilet in drei verschiedenen Variationen. Alle Sandwiches wurden zudem in einem selbstgemachten Dinkelvollkornbrot serviert. Probiert habe ich neben dem „Mr. Crabs“ (mit Coleslaw, frischen Frühlingszwiebeln, Krabbenmayo, roter Rübe und Grönland-Krabben) den „Green Bay Cheese“ mit Coleslaw, geschmorten Zwiebeln, Jalapeños und Cheddarsosse. Beides interessante Sandwiches, die uns einen super Start in den Tag bescherten!
Als Nächstes wurde die Straßenküche der Ol Spice Boyz aufgesucht. Hier wurden unsere Gaumen mit knusprigem, chinesischem Bacon verwöhnt. Der Schweinebauch wurde hierfür 24 Stunden bei 68 °C im Chinese Masterstock „sous vide“ gegart und anschließend kross frittiert. Nach dem Frittieren wurde der Schweinebauch schließlich noch mit einer „5 Spice Salz Mischung“ gewürzt und mit frischem Koriander, Frühlingslauch und einem würziges Thai Relish mit Auberginen serviert.
Als kleines Give-away gab’s von den Boyz sogar noch eine der selbst hergestellten Gewürzmisschung „5 Spice“ – Vielen Dank, damit tobe ich mich dann demnächst auch mal in der heimischen Küche aus! Dieses Gewürz setzt sich zusammen aus Zimt, Sternanis, Kreuzkümmel, Nelke, Fenchel, Koriander, schwarzem Pfeffer und Sichuan Pfeffer. Ihr denkt jetzt Hmm.. das sind aber mehr als fünf Gewürze! Stimmt, jedoch ist der Name dieser Mischung ein gefestigter Begriff. Die Inhaltsstoffe Zimt und Anis geben hierbei dem Gericht eine interessante Note, wie ich finde. Ich kannte die Verwendung dieser zwei Gewürze, für herzhafte Speisen, bisher nur aus dem arabischen Raum. Dort wird vor allem eine „7 Spice Mischung“ verwendet, welche diese beiden Gewürze auch beinhaltet. Mag nicht jeder – ich auch nicht so – aber bei diesem Gericht konnte ich diese Geschmacksnuancen nicht als störend empfinden, sondern empfehle jedem mal bei den Jungs vorbei zu schauen!
Mexikanisches Feuer gab es bei Los Carnales. Hier wurden selbstgebackene Tortillas in leckere Tacos oder Quesadillas mit Schweinefleisch – oder auch wahlweise mit gekochter Rinderzunge – verwandelt. Man konnte zudem den Schärfegrad des Tacos selbst wählen, indem man zwischen vier verschiedenen Salsa Variationen entscheiden konnte. Hierbei gab es die Auswahl zwischen Salsa de Cacahuate (mit Erdnuss und Chili de árbol), Salsa Verde (mexikanische grüne Tomaten und Chile tipo serrano), Salsa Roja (geröstete Tomaten und Chile Chipotle) und Salsa Mango (Mango und Chile Habanero) – aufsteigend nach Schärfegrad von Mild zu Scharf. Die Salsa Mango gilt neben der Salsa Roja als die Schärfste der vier Saucen. Sie zeichnet sich jedoch gerade durch ihren fruchtigen Geschmack aus, welcher im Wechselspiel zu der Schärfe und den salzigen Aromen des Gerichts dem ganzen noch das i-Tüpfelchen draufsetzt: Mein absoluter Favorit! Wenn nicht vorher schon, dann fliegen einem auf jeden Fall hier bei Los Carnales die ersten sommerlichen Urlaubs-Vibes entgegen. ¡arriba!
So.. da war jetzt erst mal viel herzhaftes dabei. Also Zeit für einen süßen Zwischengang! Und wo könnte man diesen schon besser genießen als bei den Mädels von dem kleinen Munchkin!? Hier steht Soul Food ganz weit oben geschrieben und nicht nur das, auch der Kalorienzähler schnellt hier rasant in die Höhe. Es handelt sich um: Frittierte Schokoriegel! Ja ganz genau.. Schokoriegel frittieren? Eine Perversion am süßen Genuss, aber eine sehr gute muss ich sagen. Auch wenn ich selbst nur zwei von diesen Bällchen zu mir nehmen konnte, so weiß ich eins: Sie sind zwar sättigend ohne Ende, dafür aber soo mega lecker! Auf jeden Fall eine Sünde wert! ;)
Hui, nach diesem Stand war für mich auch erst mal Schluss mit weiterem Verkosten. Es ging jedoch direkt weiter zu Pankowalski – Food and Liquors. Hm, Liquors! Hört sich schon mal ganz gut an und so kam es dazu, dass wir in den Genuss des selbst aufgesetzten Pan Kowalski Vodkas kamen. Drei verschiedene Versionen an der Zahl gibt es hier zum probieren: Honig, Limette-Minze & Bitter Lemon. Sicherlich ganz gut für ab und zu, aber ich bin dann doch nicht so ein großer Shot-Fan muss ich gestehen! Dennoch eine schöne Idee, neben leckeren Speisen auch mal einen kleinen selbstgemachten Absacker anzubieten.
Weiter ging’s und so kamen wir zu einem meiner absoluten Highlights an diesem Tag: The Wurst Case Szenario!
Hierbei handelt es sich um einen Food-Truck von Die fette Kuh aus Köln, welcher an diesem Wochenende seine Premiere feierte und von nun an sein Unwesen auf Deutschlands Straßen treibt. Hier werden jedoch anders als in der fetten Kuh, nicht Burger gebraten, sondern sensationelle Premium Hot Dogs serviert. Neben dem klassischen Hot Dog und einer vegetarischen Variante hat man die Möglichkeit zwischen dem „Weisswurst Dog“ mit süßem Senf im Laugen-Bun, dem „Chilli Dog“ im schwarzen Bun und dem „Chorizo Dog“ mit Sauerkraut und knusprigen Chorizo-Flakes zu entscheiden. Auf Grund sehr sehr großem Sättigungsgefühls konnte ich leider nur eine Variante, den klassischen Hot Dog, probieren. Von meinen Nebenleuten vernahm ich jedoch auch nur glücklich schmatzende Geräusche und vorallem zufriedene Gesichter beim probieren der weiteren Hot Dog-Varianten. Am Sonntag gab es jedoch neben diesen Leckerbissen auch noch deliziöse „Soft Shell Crab Sandwiches“ zu genießen. Soft Shell Crabs sind Krabben, welche gerade den Panzerwechsel vorgenommen haben. Der neue Panzer ist noch butterweich – daher zu Deutsch auch Butterkrebs genannt – und somit können diese Krabben im Ganzen verzehrt werden. Für das „Soft Shell Crab Sandwich“ wurde die Krabbe zunächst paniert und anschließend frittiert auf ein im Bun angerichtetes Salatnest gesetzt, etwas Miso Mayo drauf. Fertig. Los! Ein schmackhaft saftiger Burger, der auch noch optisch total der Hingucker ist! Probiert ihn, der ist sein Geld auf jeden Fall wert und so etwas bekommt man auch nicht alle Tage aufgetischt! Als kleines Dessert gab es dann auch noch „Blueberrycheesecake“ zu vernaschen. <3 Also wer hier nicht glücklich von dannen zieht, dem kann ich auch nicht helfen!^^
Nachdem wir bei The Wurst Case Szenario fast vollkommen ins Suppenkoma gefallen sind, machten wir erstmal Pause und nahmen uns ein kühles Getränk an der Bar im Innenbereich. Dabei blieb es jedoch nicht, denn die zuckersüße Cupcakes von Dehly & deSander lachten mich viel zu fresch an. Als hätten die Mädels erahnt, dass wir vollkommen satt dort ankommen. So erwarteten uns hier liebevoll gestaltete Presentboxen mit jeweils drei verschiedenen Macarons und drei verschiedenen Törtchen. Mmmmhh.. die wurden zwar nicht direkt angefasst, überlebten den Tag aber natürlich auch nicht mehr. Vielen Dank für das süße Abendbrot! :)
Damit aber noch nicht genug! Der letzte Stop wurde angepeilt. Die Reise geht ins Heimische und damit möchte ich als nächstes den Speisewagen vorstellen und damit verbunden: Schwäbische Käsespätzle und zarte Duroc-Schweinebäckchen. Es muss nicht immer etwas ausgefallenes sein und fern der Deutschen Küche. So freute man sich vorallem über diese heimische Spezialität. Handgeschabte Spätzle mit einer würzigen Mischung aus drei verschiedenen Käsesorten und geschmorten Zwiebeln zu neun Stunden lang gegartem Duroc-Schweinebäckchen. Ein Träumchen!
So.. soviel zu meiner kleinen kulinarischen Reise über dem Street Food Festival in Köln letzten Sonntag. Ein Tipp noch für Euch: Ihr solltet nicht zu spät zu den Festivals gehen, da doch sehr großer Antrang zu verspüren ist und die Warteschlangen vor den Ständen schon mal etwas länger sein können. Daher ist meine Empfehlung so früh wie möglich zu kommen, dann hat man auf jeden Fall Zeit mehrere Gerichte zu probieren und die Seele baumeln zu lassen.
Ich hoffe ihr seid jetzt schon ein bisschen hungrig geworden und habt Lust bekommen beim nächsten Street Food Festival dabei zu sein. Genaue Daten wann und wo diese stattfinden erfahrt ihr unter: www.street-food-festival.de!
Aber das soll nicht alles gewesen sein.. Bis zum nächsten Street Food Festival – Diesmal in meinem schönen Städtchen Düsseldorf! :)